Julia Hatina Julia Hatina

Fotoshooting im Aufzug?

Ich hatte gerade ein Riesenglück. Kennt ihr diese richtig alten Wiener Aufzüge? Die bei denen man schon ein wenig Angst hat einzusteigen? Aussehen tun sie aber supercool. Und wenn man dann noch seine beste Freundin in sowas fotografieren darf, ist das schon was richtig feines.

Ich hatte gerade ein Riesenglück. Kennt ihr diese richtig alten Wiener Aufzüge? Die bei denen man schon ein wenig Angst hat einzusteigen? Aussehen tun sie aber supercool. Und wenn man dann noch seine beste Freundin in sowas fotografieren darf, ist das schon was richtig feines.

Eigentlich unvorstellbar, ein Fotoshooting in einem Aufzug. Wenig Platz, schlechtes Licht, das Ding sollte ja auch was tun - sehr schlechte Voraussetzungen für gute Fotos. Aber. Wenn die beste Freundin, die Sängerin ist, den Lift zu ihrem Proberaum einfach mal blockieren darf, weil dort niemand ist, kann man das schon mal probieren. Noch dazu müsstet ihr diesen Lift sehen. Richtig toller senfgelber Wiener Retrostyle Lift. Es leben die 60er Jahre. Architektonisch nicht bahnbrechend, aber der sieht schon so richtig urig aus. Wenn die Freundin dann auch noch perfekt passenden Mantel und Tasche hat, kann das alles.

Ganz einfach wars natürlich nicht, weil wie schon vermutet, die Lichtsituation ist alles andere als ideal. Finsterer Gang und kein Fenster im Aufzug. Nur ein kleines Deckenlicht in der Kabine. Also erst ganz klassisch mit Blitz, aber dann hab ich mir gedacht, dem Deckenlicht muss man auch eine Chance geben. Und gut wars. Hat mir echt gefallen. Platzmäßig wars schon recht knapp, der Gang ist grad mal ein paar Schritte breit. Aber dann halt 35 mm drauf, also ein wenig weiter als man normalerweise für Menschenbilder nimmt, aber ich muss sagen, das hat gar nicht gestört. Für den schönen Schein noch ein Pro Mist Filter und ich war happy. Freundin auch. Ein super Abend!

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Julia Hatina Julia Hatina

Immer ganz flexibel.

Wie entscheide ich mich für die richtige Brennweite? Ich will doch nichts verpassen…

Allzeit bereit oder? Es könnte ja sein, dass ich einen tollen Moment verpasse. Und der muss ja richtig eingerahmt werden. Also den richtigen Bildausschnitt haben. Will ich einen ganz weiten Blick haben und möglichst viel am Foto zeigen oder ganz nah ran und ein Detail festhalten. Diesen Ausschnitt nennt man auch die Brennweite eines Kameraobjektivs. Da hat man nun also bei der Entscheidung darüber die Qual der Wahl. Und die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt. Wenn ich da flexibel sein möchte brauche ich ein Zoomobjektiv, hier habe ich einen gewissen Spielraum beim Bildausschnitt. Ich kann also “rein- und rauszoomen”. Toll und praktisch. Nur. Solche Teile sind teuer oder ich muss mich möglicherweise mit Qualitätsabstrichen abfinden. Und sie sind im Regelfall größer und schwerer. Und heikler. So genannte Fixbrennweiten hingegen sind handlicher, bei gleicher Qualität günstiger und haben häufig in der Schärfe ein wenig die Nase vorn. Dafür habe ich immer nur den gleichen “Rahmen”.

Also was tun? Geben tut es alles. Kommt natürlich sehr auf die Umstände an.

Wenn ich eine Hochzeitsreportage mache, gibt es keine Diskussion. Die Momente sind zu wertvoll, als dass ich hier etwas riskieren möchte. Und da geht alles schnell. Situationen ergeben sich jede Sekunde und das kann direkt vor mir sein oder auch weit weg. Da kommt für mich nur ein Zoomobjektiv in Frage.

Für alles andere ist die Entscheidung nicht zu einfach. Was möchte ich fotografieren? Wie viel Platz habe ich in meiner Kameratasche? Kann ich entspannt Objektive tauschen? Besonders schwer fällt es mir für meinen Urlaub. Neue außergewöhnliche Orte, da darf ich doch auch keine Möglichkeit auslassen oder? Verlockend wäre es schon mit kiloweise Equipment zu fahren. Leider nicht wirklich eine Option, wenn man noch zwei Kinder mit hat. Trotzdem kam viel zu viel mit. Objektive, diverse Filter dazu usw.

Letzten Sommer habe ich mich eigentlich eh bemüht. Wir waren auf Roadtrip entlang der Nordküste Spaniens. Motive ohne Ende. Ich hatte mein Zoomobjektiv mit. Dieses bietet mit 24-70mm einen weiten Bildausschnitt, super geeignet für Landschaftsbilder, ermöglicht aber einen engeren Ausschnitt für das eine oder andere Urlaubsportrait oder ähnliches. Damit war ich definitiv am flexibelsten. Zur Sicherheit habe ich noch eine weitere Fixbrennweite (35mm - auch ok für Landschaften) mit und einfach nur für den Notfall meine 50mm Fixbrennweite. Das entspricht so ungefähr der Normalsicht, nicht unbedingt das, was man für Landschaftsaufnahmen empfiehlt. Eher gar nicht.

Hört sich ja nach einem Plan an oder? Naja, theoretisch schon. Praktisch ist mir am 1. Tag des Urlaubs zum ersten Mal meines Lebens ein Objektiv eingegangen. So viel zum Zoom. Als wäre das nicht genug, zwei Tage später hat sich meine 35mm Linse mit einer plötzlich unerwartet hohen Welle angelegt und verloren. Was für eine Hitrate. Gut, da war die Verzweiflung schon groß. Wie sollte ich die wunderschönen weiten Strände und Küstenlandschaften so einfangen? Geht halt aber nicht anders. Musste mein 50mm her. So mancher Landschaftsfotograf hätte nur entsetzt den Kopf geschüttelt. Und ich war echt enttäuscht und dachte, ich werde mit den Fotos nicht glücklich sein.

Ich musste mich doch um einiges mehr um die Komposition kümmern und schauen was alles in den Rahmen kommt. Ich bin also viel mehr herumgelaufen um entweder näher ranzukommen oder mal zurückgehen. Da ist auch manchmal Kreativität gefragt, wenn das Motiv so einfach nicht reinpassen möchte. Ich hab auch ganz oft mehrere Aufnahmen von einem Motiv gemacht um diese zu einem Panorama zusammenzufügen.

Aber dann hab ich die Fotos gesehen. Und was soll ich sagen, natürlich hat sich das alles ausgezahlt. Ich muss sagen, ich war dann wirklich happy mit den Ergebnissen. In der wunderschönen Gegend, in der wir waren, ist es nicht schwer schöne Fotos zu machen. ABER mich so viel mehr mit meinen Motiven auseinanderzusetzen, hat einen ziemlichen Unterschied gemacht und mich wieder ein Stück weitergebracht. Nach einer Weile hatte ich auch das Gefühl trotzdem ganz flexibel zu sein was die Motivauswahl betrifft. Und der Urlaub hat mich gelehrt, dass die Kamera nie die Einschränkung ist. Kreativität hat keine Grenze und kein technisches Limit.


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Julia Hatina Julia Hatina

Old school?

Wie altmodisch ist die Analogfotografie? Gar nicht so sehr finde ich. Es macht auch meine Digitalfotografie besser.

Eigentlich fotografiere ich schon ewig digital. Meine erste digitale Kamera war eine Canon EOS 450D und ich hab sie geliebt. Endlich so viele Fotos machen wie man möchte und alles gleich sehen können. Experimentieren mit der Technik ohne Ende. Da war Lernen viel einfacher. Schnell schnell ein Foto hier, schnell schnell ein Foto da. Bereit für jeden wertvollen Moment. So viele Vorteile, die ich natürlich auch nicht missen möchte. Ich liebe noch immer die digitale Fotografie, aber…

Am Dachboden meiner Eltern habe ich letztes Jahr eine alte Twin Reflex Kamera meines Großvaters gefunden, gefertigt in der DDR. Irgendwie hatte das Ding was und immer mehr Leute wagen sich wieder über das analog fotografieren. Na dann muss doch da was tolles dran sein. Aber ist das nicht mühsam? Ja - sehr :D Ein ganz neues Medium, ich natürlich null Ahnung. Filme besorgen, überhaupt den Auslöser finden :D Erste Fotoversuche, nur um festzustellen, die Kamera ist irreparabel kaputt und fotografiert nicht mehr. Da war ich nicht happy… Aber es hatte mich irgendwie.

Auf eBay fand ich nach einiger Recherche eine gebrauchte Rangefinder Kamera von Canon, klein, handlich und offen gestanden fand ich sie echt hübsch :). So richtig Retrolook. Aber natürlich geht es ja ums Fotografieren. Das habe ich auch dann fleißig geübt. Der ganze Prozess war anfangs extrem langwierig, neue bzw. eigentlich alte Technik, Filme mithaben, wechseln, zurückspulen, entwickeln oder entwickeln lassen, warten auf das Foto - ganz wie früher.

Und es gibt so viel zu lernen - ich hatte das Gefühl, ich fange quasi wieder ganz von vorne an. Aber ein Bild war auf einmal so wertvoll, man hat eine ganz andere Beziehung zu einem Foto, man beschäftigt sich viel mehr mit der Komposition und dem Motiv. Es hat sich viel mehr danach angefühlt, etwas zu “schaffen”. Und die Fotos haben echt Charakter. Natürlich sind sie dann nichts für Fans von großer Auflösung und extremer Schärfe, aber das Gefühl, das ist da.

Ich tauche da gerade erst ein, aber es macht richtig Spaß. Auch wenn es sicher echt old school wirkt. Ich habe auch so viel für die digitale Fotografie gelernt. Vor allem Entschleunigung, weg vom Massenfoto. Ich glaube echt, es macht auch meine digitalen Fotos besser, ich fotografiere definitiv bedachter. Ich merke, ich mache mir ganz anders Gedanken über ein Foto. Also vielleicht doch nicht so old school :)

Ich denke ich bleib dabei, auch wenn ich sehr deutlich merke, ich bin da noch sehr am Anfang. Jetzt habe ich halt immer zwei Kameras mit :D



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Julia Hatina Julia Hatina

Ich und ein Blog…

Dann versuch ich das mit dem Blog schreiben mal. Hätte ich auch nie gedacht. Aber warum nicht. Ich bin bei Weitem kein Textgenie… Aber übers Fotografieren kann ich immer was erzählen :)

Hätte ich auch nie gedacht. Aber warum nicht. Ich versuch es einfach mal. Ich bin nur bei Weitem kein Textgenie… Aber ich hoffe, dass mir zumindest zum Fotografieren ganze Sätze einfallen.

Womit könnte ich anfangen? Am besten damit, wieso ich genau jetzt mit dem Blog schreiben beginnen möchte. Oder warum ich eigentlich so gerne fotografiere.

Beides hängt natürlich zusammen. Ich habe vor kurzem meinen Website-Provider gewechselt und habe meine ganze Website daher komplett neu gestaltet. Da hat mich plötzlich das Blog-Template sehr angelacht. Es gibt so viele spannende Themen rund um die Fotografie, so viele Dinge, die ich erzählen könnte - oder es zumindest versuchen :)

Und jetzt fange ich einfach mal an. Weil eh alles neu ist und da kann man auch gleich neue Dinge probieren.

Also warum fotografiere ich gerne? Das hat viele Gründe und kommt auch ganz darauf an, was ich fotografiere :) Am allerliebsten fotografiere ich natürlich Menschen. Das ist wahnsinnig spannend.

Neue Menschen kennenlernen, mit Menschen arbeiten, ein wenig in ihre Welt einzutauchen, ihre Besonderheiten einzufangen und sie abzubilden, wenn sie ganz sie selbst sind. Wenn einem das gelingt, hat man ein ganz tolles Foto, auf dem sie sich auch gefallen. Damit kann man jemandem so viel Freude machen.

Das Fotografieren von Menschen hat auch so viele Aspekte, beim Anfertigen von Portraits erarbeitet man sich das Foto gemeinsam mit dem Menschen, den man fotografiert - das macht mir wirklich wahnsinnig viel Spaß. Und das verbindet. Ich bin auch so dankbar für das Vertrauen, das ich da regelmäßig geschenkt bekomme. Ich weiß, es ist gar nicht einfach, sich da in so eine verletzliche Situation zu begeben.

Bei der Reportage einer Feier fotografiert man aus einer ganz anderen Perspektive. Man hat keinen Einfluss auf die Momente, aber es wunderschön, ein wenig teilhaben zu dürfen an so besonderen Momenten, diese zu sehen und festzuhalten. Das macht die Erinnerung für immer lebendig.

Aber Fotografieren ist abwechslungsreich. Manchmal geht es auch weniger um Menschen, oder auch gar nicht, manchmal geht es um Farben, Kontraste, Linien, Formen, Kompositionen oder auch nur Gefühle, die ein bestimmtes Bild auslöst. Wenn ich abschalten möchte, schnappe ich einfach meine Kamera und suche Motive in der Stadt auf der Straße, in der Natur - Landschaften, wie Stadtszenen. Berührende Bildkompositionen zu finden, ist das meditativste was ich mir vorstellen kann.

Also ganz einfach auf den Punkt gebracht - Fotografieren macht mich glücklich. Und es macht mir sehr viel Freude dieses Glück weiterzugeben. Jetzt hoffe ich nur, ihr habt es bis hierhin geschafft und sage DANKE. Hoffe ihr schaut öfter vorbei!

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